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Donnerstag, 21. Januar 2016

Lebenslanges Lernen

Seid gegrüßt.



Heutzutage ist es ja kaum mehr so, dass man einmal einen Beruf erlernt und ihn dann in derselben Form vom Azubidasein bis ins Rentenalter auch macht. Das Gegenteil ist der Fall, Befristungen machen einem das Leben schwer und es werden ständig irgendwelche Scheine und Zertifikate verlangt, die man vorzuweisen hat.

Im Grunde ist lebenslanges Lernen ja etwas großartiges. Theoretisch eröffnet es jedem, seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen und sich selbst zu verwirklichen. Selbst wer kein Abitur hat, kann auf diese Weise noch studieren und sämtliche Dinge nachholen, die er will. Nun ja, theoretisch. Praktisch kostet Bildung eben auch eine Menge Geld. Geld, das keiner zahlen will, wenn man nicht persönlich die Möglichkeit dazu hat.

Ich finde das in dem Zusammenhang ziemlich fies, als dass unser lieber Staat ja behauptet, dass allen, egal woher sie kommen und wieviel sie verdienen alle Wege offen stehen. Doch wenn man mal wirklich etwas will was Geld kostet, dann stellen die Ämter auf stur. Ich kann nicht so recht verstehen, wo denn das Problem sein soll. Viele Menschen zeigen Engagement und wollen etwas erreichen, oder wollen wieder in Arbeit kommen, und manchmal ist eben die einzige Möglichkeit das mit zwischenzeitlichen Bildungsmaßnahmen zu verknüpfen. Ich rede hier von sinnvollen Bildungsmaßnahmen und Weiterqualifikationen, nicht von solchen Geschichten wie: "Wir üben jetzt mal Einkaufen gehen" oder dem drölfzigsten Bewerbungstraining.

Fördern und Fordern lautet der Grundsatz, doch in dem Zusammenhang bedeutet er eben meistens, das viel gefordert und wenig gefördert wird. Man bekommt immer mehr das Gefühl, dass am falschen Ende gespart wird, dass der Staat großes Potential vergeudet und  motivierten Menschen wichtige Perspektiven nimmt. Da wird von Fachkräftemangel geschwätzt, aber wenn sich jemand weiterbilden will und das Geld nicht hat, wird dem ein Riegel vorgeschoben oder ihm werden zumindest so viele Steine in den Weg gelegt, dass der Wall beinahe unüberwindlich wird.


Nun ja, schon wieder ein politischer Post (vielleicht sollte ich den Blog in Kneten-Backen-Politisieren umbenennen?). Wie auch immer, gebacken habe ich auch, und passend zum Thema mal etwas völlig neues für mich, ein Brot, dass allein mit Biga getrieben wird. Zorra hatte schließlich sich zum aktuellen Bread Baking Day um ein Brot mit Biga gebeten. Voila, hier ist eines. Da hier keinerlei Sauerteig zum Einsatz kommt, habe ich die Geschichte mit Gewürzen etwas interessanter zu gestalten versucht.


Anis-Fenchel-Kümmelbrot

Oder vielleicht eher Magenteebrot? Na, ihr wisst schon. Das Rezept reicht für einen mittelgroßen Laib.

Man nehme:

Für die Biga

200 g Weizenmehl Type 550
100 g Wasser
1 g Frischhefe

Zusätzlich fü den Hauptteig

600 g Weizenvollkornmehl
260 g Wasser
100 g Sojajoghurt
15 g Salz
5 g Anis
5 g Fenchel
5 g Kümmel

1. Für die Biga am Vortag das Mehl mit dem Wasser und der Hefe zu einem festen, elastischen Teig kneten und mindestens 16 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen. Der Teig sollte sein Volumen in der Zeit mindestens verdoppeln.

2. Die restlichen Zutaten für den Hauptteig mit der Biga zu einem elastischen, nicht klebrigen Teig verkneten. 4 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen.

3. Den Teig rundwirken und mit dem Schluss nach unten weotere 2 Stunden gehen lassen. Beim Rundwirken darauf achten, den Teig nicht zu sehr zu bearbeiten.

4. Den Ofen auf maximaler Hitze vorheizen. Das Brot mit dem Schluss nach oben 10 Minuten bei 250 Grad anbacken, dabei für Beschwadung sorgen. Dann den Schwaden ablassen und das Brot bei 200 Grad 40 Minten fertig backen, dabei die Ofentür die letzten 10 Minuten einen Spalt öffnen. Das Brot auf einem Gitter abkühlen lassen.

http://www.kochtopf.me/bbd-breadbakingday

Fazit: Von der Konsistenz her ein richtig gutes Brot, vergleichbar mit Lievito Madre. Geschmacklich kann der Vorteig aber nicht mit einem Sauer mithalten, meiner Meinung nach. Dennoch ist es ein wunderbares Brot für alle, die eine milde Unterlage für Konfitüre, Wurst und Käse suchen.

Bleibt auf dem neuesten Stand,

Eure Eona

1 Kommentar:

  1. Da sprichst du wohl wahre Worte. Zum Gluck hat das Lernen über Biga nicht viel gekostet. ;-) Dein Brot sieht jedenfalls sehr köstlich aus.

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