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Samstag, 28. November 2015

Aus alter Zeit

Seid gegrüßt.



Ich weiß nicht, ob ihr es schon wusstet, aber ich hatte wohl schon einmal erwähnt, dass ich mich in meiner Freizeit ein wenig mit dem Mittelalter auseinandersetze. Okay, das Lagerleben ist eher so eine Art Mordsgaudi, aber dennoch befasse ich mich auch mit historischen Aspekten dieser Zeit. Ein wenig als Hobbyexperimentarcheologe, wenn man so will.



Musik gehört dazu. Es ist zum Beispiel sehr erstaunlich zu sehen und zu hören, wie alte, geradezu primitive Instreumente klingen. Oder das viele Vorläufer des heutigen Instrumentariums alles andere als primitiv waren, sonder eher ausgeklügelte Wunderwerke des Instrumentenbaus. Nehmt zum Beispiel die Schlüsselgeige. Ein Meisterwerk an Präzision. Genauso die Drehleier, und von den Theorben will ich gar nicht anfangen.

Entgegen moderner Ansichten war die Küche des Mittelalters genauso wenig primitiv wie die Architektur oder die Kunst. Im Gegenteil, Augenzeugenberichte der damaligen Gelage beschreiben eine Welt, in der ein Gastgeber nicht nur am Geschmack, sondern auch an der Kunstfertigkeit der Zubereitung der Speisen gemessen wurde. Insofern lohnt es sich durchaus, sich mit historischen Kochbüchern und Adaptionen Alter Rezepte zu befassen.



Okay, okay, ich gebe es zu, dieses Rezept ist jetzt nicht unbedingt ein bäckerisches Meisterwerk, und möglicherweise gehören diese Kringel noch an eine fürstliche Tafel... aber ich schätze mal, sie waren bei den Kelten dennoch eine seltene und beliebte Nascherei. Gefunden habe ich die Kekse in "Das große Kochbuch der Kelten" und im Prinzip habe ich sie genauso nachgebacken. Einzig die drei Eier habe ich durch eine tierfreie Alternative ersetzt und die Backzeit verkürzt. Und weil man damals noch keinen Zucker kannte, benutzte man halt Honig, der sich hervorragend mit dem aktuellen #ichbacksmir Aufruf von Claretti deckt. Hier also mein Rezept mit Honig.



Keltenkringel

Das Rezept reicht für 60 bis 70 Kekse.

Man nehme:

800 g Dinkelvollkornmehl
500 g Lindenblütenhonig
32 g Frischhefe
18 g Eiersatz "No-Egg" in 90 g Wasser angerührt
1 g Salz

1. Aus allen Zutaten einen festen Teig kneten und bei Raumtemperatur etwa 1 Stunde gehen lassen.

2. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Den Teig in walnussgroße Portionen teilen, selbige plattwalzen und ein Loch in die Mitte bohren (geht so einigermaßen mit der Tülle eines Spritzbeutels).

3. Die Kekse 10 bis 15 Minuten backen.

Die Kringel sind luftdicht aufbewahrt theoretisch wochenlang haltbar. Ich empfehle guten Honig zu verwenden, ich habe sowohl Lindenblütenhonig als auch Waldhonig verwendet und fand beides sehr lecker, denn diese Sorten sind sehr aromatisch und nicht zu süß. Wer die Kekse eher süßer mag, greift eher zu Akazienhonig oder Sommerblütenhonig.

Habt eine süße Zeit,

Eure Eona

3 Kommentare:

  1. Liebe Eona!
    Danke, für dein leckeres Rezept!
    Schön, dass du dabei bist!
    Liebste Grüße, Claretti

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  2. Hallo Eona, wie kann ich mit dir in Kontakt treten?
    Ich interessiere mich für deine Fotos zu den Keltenkringel...
    LG Sandra

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